Fortschritte in der Parkinson-Forschung – SWR

Am 16. und 17. März fand die Tagung der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) statt, bei der Fachleute über die neuesten Forschungsergebnisse diskutierten. Die DPG hat zum Start des Kongresses wichtige Fortschritte bei der Diagnose und Therapie von Parkinson präsentiert. Allerdings gibt es noch kein Heilmittel gegen diese Erkrankung.

Die Forschung konzentriert sich derzeit auf die Bekämpfung des falsch gefalteten Proteins alpha Synuklein im Gehirn von Parkinsonpatienten. Bei Patienten nimmt dieses Protein nicht die richtige dreidimensionale Form an und verursacht Verklumpungen im Gehirn, die die Nervenzellen schädigen, die für Bewegungen zuständig sind. Obwohl zwei experimentelle Antikörper in Studien verträglich waren, zeigten sie keine Wirkung. Es gibt jedoch eine vielversprechende Impfung gegen alpha Synuklein, die erstmals getestet wurde. Man hofft, dass der Effekt stärker ist, wenn der Körper die Antikörper durch die Impfung selbst produziert und nicht von außen zugeführt bekommt. Doch diese Forschung befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium.

In Bezug auf die Diagnose von Parkinson gibt es jedoch wichtige Fortschritte, die von vielen Expertinnen und Experten als vielversprechend angesehen werden. Die Diagnose wird immer zuverlässiger und auch immer früher gestellt. Dies ist für die optimale Behandlung entscheidend, da Parkinson zwar oft sehr ähnliche Symptome hervorruft, aber unterschiedliche Prozesse im Gehirn zugrunde liegen können.

Zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen gehören Alzheimer und Parkinson. Wenn neue Wirkstoffe getestet werden, müssen gezielt die richtigen Probanden ausgewählt werden, was nur möglich ist, wenn bekannt ist, was im Gehirn jeweils schief läuft. Das Verständnis von Parkinson hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, insbesondere in Bezug auf die Veränderungen im Gehirn. Durch Nervenwasser aus dem Rückenmark konnte bisher alpha Synuklein verlässlich aufgespürt werden. Jedoch könnte dies bald auch durch eine einfache Blutprobe möglich sein. Zudem hat sich die Nuklearmedizin bei der Diagnose von Parkinson deutlich weiterentwickelt.